Es war schon immer mein Traum, nach der Schule ins Ausland zu gehen. Lange habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, welche mir das ermöglichen könnte. Dabei bin ich auf Work andtravel, Au-pair und Ähnliches gestoßen. Zum europäischen Freiwilligendienst konnte ich zu diesem Zeitpunkt keine Informationen finden.
Eines Tages kam ich von der Schule nach Hause. Am Küchentisch lag die Zeitung offen. Zu sehen war ein Artikel über ein Mädchen, die ihren Efd in Rumänien gemacht hat. Das fand meine Mama ganz spannend, weshalb sie wollte, dass ich diesen Artikel lese. Ich hatte den Artikel noch nicht einmal zur Hälfte gelesen, als ich unterbrach, um im Internet noch mehr Informationen zu sammeln. Es dauerte nicht lange, um zu wissen, dass ich mich für den Efd bewerben würde.
Tagelang suchte ich auf Plattformen nach Projekten, für die ich mich bewerben wollte. Ende November 2016 ging ich dann zu einem Info-Abend über den Efd bei meiner Sendeorganisation. Dort wurde mein Wunsch, einen Efd zu machen, noch einmal größer. Danach startete ich mit den Bewerbungen. Ungefähr fünf Bewerbungen, ein Skype-Interview und zwei Monate später hatte ich dann schon meineerste Zusage für ein Projekt in Bologna.
Die Vorfreude stieg von Tag zu Tag. Nur noch die Matura als letzte Hürde, dann noch den Sommer etwas genießen, ein Ferialpraktikum machen und dann ab nach Italien. Das war zumindest die Vorstellung. Die Zeit von der Zusage im Jänner bis zur Matura im Juni verging wie im Flug. Die Matura war zum Glück auch kein Problem. Gleich nach der Matura ging es für mich auf Maturareise mit meiner besten Freundin. Dort erhielt ich dann eine Mail, dass mein Projekt am Wackeln ist, weil die Hosting Organisation eigentlich eine ältere Freiwillige haben wollte. Dies löste bei mir Unverständnis aus. Ich musste mich nach meiner Reise noch einmal einem Skype-Interview stellen. Am Ende des Gesprächs dann die erlösenden Worte „See you in September!“.
Die Vorfreude war danach groß wie nie zu vor. Die letzten drei Wochen vor der Abreise wurden dann jedoch schwierig. Ich begann alles, was ich tat, bewusster zu tun. Ich begann, Dinge zu schätzen, die ich davor noch nie bewusst wahrgenommen hatte. Meist handelte es sich nur um Kleinigkeiten, aber diese häuften sich dann. Ich sah alles mit anderen Augen, entdeckte viel Schönes um mich herum. Ich wusste, dass ich vieles vermissen würde. Den Schlossberg in Graz. Die Umgebung bei mir daheim, in welcher ich kurz vor meiner Abreise begann, Sport zu treiben. Die Samstage im Fußballstadion mit meinem Bruder. Das Essen von meiner Mama. Die Zeit mit meiner besten Freundin. Das überdurchschnittlich gute Trinkwasser. Meine Katze. Mein Auto. Die Kameraden bei der Feuerwehr. Meine Feuerwehrjugend. Buschenschankjause. Kernöl. Und noch vieles mehr.
Am Tag der Abreise, also am 5. September 2017, brachten mich meine Mama, meine beste Freundin und mein damaliger Freund zum Flughafen. Der Abschied war selbstverständlich alles andere als einfach. Ich flog über Amsterdam nach Bologna. In Amsterdam überwiegte schon wieder die Vorfreude.
In Bologna wurde ich von Luca, einem Mitarbeiter meiner Coordinating OrganisationYouNet, empfangen. Dieser brachte mich in mein neues Zuhause. Dort warteten schon Marina und Laura auf mich. Marina war erst einen Tag vor mir angekommen, Laura hingegen befand sich schon am Ende ihres Aufenthaltes. Am ersten Abend ging ich dann gleich mit Marina in die Stadt, um diese etwas kennenzulernen. Ich hatte nicht wirklich Vorstellungen, wie Bologna sein könnte. Ich war mehr als nur positiv überrascht, für mich war es etwas wie Liebe auf den ersten Blick.
Schon am zweiten Abend gab es ein Welcoming-Aperitivo für Marina und mich. Dort waren einige Mitarbeiter von YouNet und auch ein paar andere Freiwillige. Unter anderem war dort auch mein jetziger bester Freund Jalel.
In den ersten Tagen gab es viel Bürokratisches zu tun, jedoch hatte ich aber auch viel Zeit, mich in Bologna einzuleben und die Umgebung etwas kennenzulernen. Am Freitag, den 8. September, fuhr ich dann zum ersten Mal zu meiner Arbeit, dem Behindertentageszentrum „Colunga“ der Organisation Casa Santa Chiara. Dort wurde ich von meiner Tutorin herumgeführt. Mir gefiel es sofort sehr gut und ich freute mich schon auf die kommenden Monate.
Am Montag begann ich dann zu arbeiten. Leider waren die ersten Tage nicht so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Ich musste Arbeiten machen, mit denen ich nicht gerechnet hatte, wie beispielsweise Windeln zu wechseln. Nach vier Tagen unwohl Fühlens entschied ich mich, meiner Tutorin zu sagen, dass ich mit dieser Arbeit nicht glücklich bin. In der darauffolgenden Woche wurde ich dann zu anderen Personen mit Beeinträchtigungen transferiert. Ab diesem Tag ging es bergauf und von Tag zu Tag gefiel mir die Arbeit mehr.
Um neue Leute kennenzulernen ging ich fast jeden Abend in die Stadt. Über Couchsurfing traf ich einige interessante Menschen, mit denen ich teilweise noch immer in Kontakt bin. Auch den Tandemabend im Empire Pub besuchte ich immer wieder, wodurch ich auch viele Leute kennengelernt habe. Im Laufe der Zeit kamen dann noch andere Mitbewohner dazu. Im Oktober kamen Ozren und Jitka an, welche ich sofort ins Herz schloss. Jitka teilt seitdem das Zimmer mit mir. Gleich nach Jitkas Ankunft durften Marina und ich zum On-Arrival Training nach Rom. Auf dieses freuten wir uns schon, obwohl wir wieder einmal nicht wussten, was uns erwarten würde.
Das On-Arrival Training fand dann Anfang Oktober statt. Wir waren knapp 60 Freiwillige, was das Ganze sehr interessant machte. Dort gelang es uns, einige Freundschaften zu schließen, die auch noch bis heute bestehen. Einige der anderen Freiwilligen waren schon bei uns zu Besuch, anderen stattete ich schon einen Besuch ab.
Ende Oktober kam dann auch Patryk zu uns in die WG, fast zur selben Zeit kam auch Ewelyna. Zu Patryk baute ich sofort eine geschwisterliche Beziehung auf. Mit Ewelyna gelang es uns leider nicht, eine Beziehung jeglicher Art aufzubauen. Sie reiste im Dezember wieder ab und beschloss, das Projekt zu beenden.
Auch unsere Organisation ermöglichte uns von Anfang an, neue Leute kennenzulernen, da wir 10 Leute aus 10 unterschiedlichen Nationen in unserem Projekt sind. Wir haben uns bei Sprachentandems an einem Wohnort der anderen Freiwilligen kennengelernt. Nach wie vor verbringen wir alle gemeinsam so viel Zeit wie möglich.
Schon Ende September besuchte mich meine Familie, da ich noch einige Dinge daheim lies, da ich keinen Platz für diese im Koffer hatte. Wir verbrachten ein schönes Wochenende in Bologna und fuhren auch einen Tag nach Florenz. Mitte Oktober besuchte mich dann schon ein Freund vom On-Arrival Training. Ende Oktober kam mein damaliger Freund nach Bologna. Über jeden Besuch hab ich mich unglaublich gefreut.
Im November begann ich endlich auch zu reisen. Mitte November besuchte ich einen Freund vom On-Arrival Training in Milano, gleich danach beschloss ich, meine Familie in Österreich zu besuchen. Ich plante die ganze Reise, ohne jemandem davon zu berichten. Plötzlich stand ich dann bei der Arbeit meiner Mama, welche nicht glauben konnte, was sie sah. Auch meine Freunde und der Rest der Familie waren sehr überrascht und alle haben sich sehr gefreut.
Die Arbeit ging inzwischen selbstverständlich weiter. Immer mehr wachste die Beziehung zu den Behinderten.
Ende November machte ich dann zwei Tagesausflüge. Einen nach Rimini an den Strand. Mit Jitka, ihrem damaligen Freund, Freunde von ihnen und meiner Ukulele. Ja, mit der Ukulele am Strand zu spielen ist schon was Schönes. Gleich am Tag danach ging es für mich nach Modena, wo ich mich mit einem Freund getroffen habe, der mir diese kleine, aber sehr schöne Stadt zeigte.
Ende November tauchte plötzlich Schimmel (Italiener nennen diesen liebevoll „Muffa“) bei uns in der Wohnung auf. Ein tagelanger Streit mit unserer Organisation war die Folge. Diese Zeit war extrem anstrengend und kräfteraubend. Der Schimmel wurde von unserer Organisation entfernt. Seitdem ist die Luft in unserem Zimmer deutlich besser.
Anfang Dezember fuhren Jitka, ihr damaliger Freund und ich nach Ljubljana, um eine Freundin von Jitka zu besuchen. Dies trug einiges dazu bei, mich in Weihnachtsstimmung zu bringen, denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch überhaupt nichts von Weihnachten mitbekommen, da es mir scheinbar nicht gelingt, in einer italienischen Stadt Weihnachtsgefühle zu entwickeln, da mich diese vermutlich viel zu sehr an den Sommer erinnern.
Kurz vor Weihnachten fuhr ich dann schon wieder nach Hause. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich zu Weihnachten totunglücklich gewesen wäre, wenn ich nicht nach Hause fahren hätte können. Weihnachten ist für mich einfach Familie. Geborgenheit. Vanillekipferl. Ein Christbaum.
Nach Weihnachten hätte ich eigentlich mit den Menschen mit Beeinträchtigungen von meinem Tageszentrum auf Urlaub nach Sottocastello fahren sollen. Dies konnte ich leider jedoch aus familiären Gründen nicht machen.
Am 9. Jänner konnte ich dann endlich von Österreich zurück nach Bologna fahren. Endlich wieder zur Arbeit. Mein Aufenthalt in Bologna dauerte leider jedoch nicht lange, da ich Mitte Jänner schon wieder nach Österreich musste, um dort einen Aufnahmetest auf der FH zu schreiben.
Ende Jänner flog ich dann mit anderen Freiwilligen vom On-Arrival Training nach Palermo. Dort trafen wir uns mit anderen Freiwilligen. Ich genoss diese Zeit mit meinen Freunden sehr.
Gleich das Wochenende danach, also am ersten Februarwochenende, ging es für mich nach Venedig. Venedig mitten im Karneval ist auf jeden Fall eine Reise wert.
Schon wieder am darauffolgenden Wochenende bekam ich Besuch von einem anderen Freiwilligen. Ich zeigte ihm die schönsten Seiten Bolognas.
Das Wochenende danach verbrachte ich wieder in Österreich, da ich einen weiteren Aufnahmetest auf der Fachhochschule schreiben musste.
Am darauffolgenden Wochenende besuchte mich ein Freund aus Österreich, bevor ich Ende Februar zum Mid-term Training eingeladen wurde. Die Zeit am Mid-term Training war unglaublich toll. Selbstverständlich habe ich dort wieder neue Freunde gefunden. Eine davon begleitete mich sogar knapp zwei Wochen später nach Agrigento, wo ich Freunde vom On-Arrival Training besuchte. Gleich am darauffolgenden Wochenende, wir befinden uns gerade Mitte März, musste ich wieder nach Österreich. Diesmal nach Wien, um auch dort den Aufnahmetest auf der FH zu versuchen. In Wien verbrachte ich ein schönes Wochenende mit tollen Freunden, jedoch vermisse ich es schon, endlich einmal ein vollständiges Wochenende in Bologna zu verbringen.
Fortsetzung folgt…
Eines Tages kam ich von der Schule nach Hause. Am Küchentisch lag die Zeitung offen. Zu sehen war ein Artikel über ein Mädchen, die ihren Efd in Rumänien gemacht hat. Das fand meine Mama ganz spannend, weshalb sie wollte, dass ich diesen Artikel lese. Ich hatte den Artikel noch nicht einmal zur Hälfte gelesen, als ich unterbrach, um im Internet noch mehr Informationen zu sammeln. Es dauerte nicht lange, um zu wissen, dass ich mich für den Efd bewerben würde.
Tagelang suchte ich auf Plattformen nach Projekten, für die ich mich bewerben wollte. Ende November 2016 ging ich dann zu einem Info-Abend über den Efd bei meiner Sendeorganisation. Dort wurde mein Wunsch, einen Efd zu machen, noch einmal größer. Danach startete ich mit den Bewerbungen. Ungefähr fünf Bewerbungen, ein Skype-Interview und zwei Monate später hatte ich dann schon meineerste Zusage für ein Projekt in Bologna.
Die Vorfreude stieg von Tag zu Tag. Nur noch die Matura als letzte Hürde, dann noch den Sommer etwas genießen, ein Ferialpraktikum machen und dann ab nach Italien. Das war zumindest die Vorstellung. Die Zeit von der Zusage im Jänner bis zur Matura im Juni verging wie im Flug. Die Matura war zum Glück auch kein Problem. Gleich nach der Matura ging es für mich auf Maturareise mit meiner besten Freundin. Dort erhielt ich dann eine Mail, dass mein Projekt am Wackeln ist, weil die Hosting Organisation eigentlich eine ältere Freiwillige haben wollte. Dies löste bei mir Unverständnis aus. Ich musste mich nach meiner Reise noch einmal einem Skype-Interview stellen. Am Ende des Gesprächs dann die erlösenden Worte „See you in September!“.
Die Vorfreude war danach groß wie nie zu vor. Die letzten drei Wochen vor der Abreise wurden dann jedoch schwierig. Ich begann alles, was ich tat, bewusster zu tun. Ich begann, Dinge zu schätzen, die ich davor noch nie bewusst wahrgenommen hatte. Meist handelte es sich nur um Kleinigkeiten, aber diese häuften sich dann. Ich sah alles mit anderen Augen, entdeckte viel Schönes um mich herum. Ich wusste, dass ich vieles vermissen würde. Den Schlossberg in Graz. Die Umgebung bei mir daheim, in welcher ich kurz vor meiner Abreise begann, Sport zu treiben. Die Samstage im Fußballstadion mit meinem Bruder. Das Essen von meiner Mama. Die Zeit mit meiner besten Freundin. Das überdurchschnittlich gute Trinkwasser. Meine Katze. Mein Auto. Die Kameraden bei der Feuerwehr. Meine Feuerwehrjugend. Buschenschankjause. Kernöl. Und noch vieles mehr.
Am Tag der Abreise, also am 5. September 2017, brachten mich meine Mama, meine beste Freundin und mein damaliger Freund zum Flughafen. Der Abschied war selbstverständlich alles andere als einfach. Ich flog über Amsterdam nach Bologna. In Amsterdam überwiegte schon wieder die Vorfreude.
In Bologna wurde ich von Luca, einem Mitarbeiter meiner Coordinating OrganisationYouNet, empfangen. Dieser brachte mich in mein neues Zuhause. Dort warteten schon Marina und Laura auf mich. Marina war erst einen Tag vor mir angekommen, Laura hingegen befand sich schon am Ende ihres Aufenthaltes. Am ersten Abend ging ich dann gleich mit Marina in die Stadt, um diese etwas kennenzulernen. Ich hatte nicht wirklich Vorstellungen, wie Bologna sein könnte. Ich war mehr als nur positiv überrascht, für mich war es etwas wie Liebe auf den ersten Blick.
Schon am zweiten Abend gab es ein Welcoming-Aperitivo für Marina und mich. Dort waren einige Mitarbeiter von YouNet und auch ein paar andere Freiwillige. Unter anderem war dort auch mein jetziger bester Freund Jalel.
In den ersten Tagen gab es viel Bürokratisches zu tun, jedoch hatte ich aber auch viel Zeit, mich in Bologna einzuleben und die Umgebung etwas kennenzulernen. Am Freitag, den 8. September, fuhr ich dann zum ersten Mal zu meiner Arbeit, dem Behindertentageszentrum „Colunga“ der Organisation Casa Santa Chiara. Dort wurde ich von meiner Tutorin herumgeführt. Mir gefiel es sofort sehr gut und ich freute mich schon auf die kommenden Monate.
Am Montag begann ich dann zu arbeiten. Leider waren die ersten Tage nicht so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Ich musste Arbeiten machen, mit denen ich nicht gerechnet hatte, wie beispielsweise Windeln zu wechseln. Nach vier Tagen unwohl Fühlens entschied ich mich, meiner Tutorin zu sagen, dass ich mit dieser Arbeit nicht glücklich bin. In der darauffolgenden Woche wurde ich dann zu anderen Personen mit Beeinträchtigungen transferiert. Ab diesem Tag ging es bergauf und von Tag zu Tag gefiel mir die Arbeit mehr.
Um neue Leute kennenzulernen ging ich fast jeden Abend in die Stadt. Über Couchsurfing traf ich einige interessante Menschen, mit denen ich teilweise noch immer in Kontakt bin. Auch den Tandemabend im Empire Pub besuchte ich immer wieder, wodurch ich auch viele Leute kennengelernt habe. Im Laufe der Zeit kamen dann noch andere Mitbewohner dazu. Im Oktober kamen Ozren und Jitka an, welche ich sofort ins Herz schloss. Jitka teilt seitdem das Zimmer mit mir. Gleich nach Jitkas Ankunft durften Marina und ich zum On-Arrival Training nach Rom. Auf dieses freuten wir uns schon, obwohl wir wieder einmal nicht wussten, was uns erwarten würde.
Das On-Arrival Training fand dann Anfang Oktober statt. Wir waren knapp 60 Freiwillige, was das Ganze sehr interessant machte. Dort gelang es uns, einige Freundschaften zu schließen, die auch noch bis heute bestehen. Einige der anderen Freiwilligen waren schon bei uns zu Besuch, anderen stattete ich schon einen Besuch ab.
Ende Oktober kam dann auch Patryk zu uns in die WG, fast zur selben Zeit kam auch Ewelyna. Zu Patryk baute ich sofort eine geschwisterliche Beziehung auf. Mit Ewelyna gelang es uns leider nicht, eine Beziehung jeglicher Art aufzubauen. Sie reiste im Dezember wieder ab und beschloss, das Projekt zu beenden.
Auch unsere Organisation ermöglichte uns von Anfang an, neue Leute kennenzulernen, da wir 10 Leute aus 10 unterschiedlichen Nationen in unserem Projekt sind. Wir haben uns bei Sprachentandems an einem Wohnort der anderen Freiwilligen kennengelernt. Nach wie vor verbringen wir alle gemeinsam so viel Zeit wie möglich.
Schon Ende September besuchte mich meine Familie, da ich noch einige Dinge daheim lies, da ich keinen Platz für diese im Koffer hatte. Wir verbrachten ein schönes Wochenende in Bologna und fuhren auch einen Tag nach Florenz. Mitte Oktober besuchte mich dann schon ein Freund vom On-Arrival Training. Ende Oktober kam mein damaliger Freund nach Bologna. Über jeden Besuch hab ich mich unglaublich gefreut.
Im November begann ich endlich auch zu reisen. Mitte November besuchte ich einen Freund vom On-Arrival Training in Milano, gleich danach beschloss ich, meine Familie in Österreich zu besuchen. Ich plante die ganze Reise, ohne jemandem davon zu berichten. Plötzlich stand ich dann bei der Arbeit meiner Mama, welche nicht glauben konnte, was sie sah. Auch meine Freunde und der Rest der Familie waren sehr überrascht und alle haben sich sehr gefreut.
Die Arbeit ging inzwischen selbstverständlich weiter. Immer mehr wachste die Beziehung zu den Behinderten.
Ende November machte ich dann zwei Tagesausflüge. Einen nach Rimini an den Strand. Mit Jitka, ihrem damaligen Freund, Freunde von ihnen und meiner Ukulele. Ja, mit der Ukulele am Strand zu spielen ist schon was Schönes. Gleich am Tag danach ging es für mich nach Modena, wo ich mich mit einem Freund getroffen habe, der mir diese kleine, aber sehr schöne Stadt zeigte.
Ende November tauchte plötzlich Schimmel (Italiener nennen diesen liebevoll „Muffa“) bei uns in der Wohnung auf. Ein tagelanger Streit mit unserer Organisation war die Folge. Diese Zeit war extrem anstrengend und kräfteraubend. Der Schimmel wurde von unserer Organisation entfernt. Seitdem ist die Luft in unserem Zimmer deutlich besser.
Anfang Dezember fuhren Jitka, ihr damaliger Freund und ich nach Ljubljana, um eine Freundin von Jitka zu besuchen. Dies trug einiges dazu bei, mich in Weihnachtsstimmung zu bringen, denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch überhaupt nichts von Weihnachten mitbekommen, da es mir scheinbar nicht gelingt, in einer italienischen Stadt Weihnachtsgefühle zu entwickeln, da mich diese vermutlich viel zu sehr an den Sommer erinnern.
Kurz vor Weihnachten fuhr ich dann schon wieder nach Hause. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich zu Weihnachten totunglücklich gewesen wäre, wenn ich nicht nach Hause fahren hätte können. Weihnachten ist für mich einfach Familie. Geborgenheit. Vanillekipferl. Ein Christbaum.
Nach Weihnachten hätte ich eigentlich mit den Menschen mit Beeinträchtigungen von meinem Tageszentrum auf Urlaub nach Sottocastello fahren sollen. Dies konnte ich leider jedoch aus familiären Gründen nicht machen.
Am 9. Jänner konnte ich dann endlich von Österreich zurück nach Bologna fahren. Endlich wieder zur Arbeit. Mein Aufenthalt in Bologna dauerte leider jedoch nicht lange, da ich Mitte Jänner schon wieder nach Österreich musste, um dort einen Aufnahmetest auf der FH zu schreiben.
Ende Jänner flog ich dann mit anderen Freiwilligen vom On-Arrival Training nach Palermo. Dort trafen wir uns mit anderen Freiwilligen. Ich genoss diese Zeit mit meinen Freunden sehr.
Gleich das Wochenende danach, also am ersten Februarwochenende, ging es für mich nach Venedig. Venedig mitten im Karneval ist auf jeden Fall eine Reise wert.
Schon wieder am darauffolgenden Wochenende bekam ich Besuch von einem anderen Freiwilligen. Ich zeigte ihm die schönsten Seiten Bolognas.
Das Wochenende danach verbrachte ich wieder in Österreich, da ich einen weiteren Aufnahmetest auf der Fachhochschule schreiben musste.
Am darauffolgenden Wochenende besuchte mich ein Freund aus Österreich, bevor ich Ende Februar zum Mid-term Training eingeladen wurde. Die Zeit am Mid-term Training war unglaublich toll. Selbstverständlich habe ich dort wieder neue Freunde gefunden. Eine davon begleitete mich sogar knapp zwei Wochen später nach Agrigento, wo ich Freunde vom On-Arrival Training besuchte. Gleich am darauffolgenden Wochenende, wir befinden uns gerade Mitte März, musste ich wieder nach Österreich. Diesmal nach Wien, um auch dort den Aufnahmetest auf der FH zu versuchen. In Wien verbrachte ich ein schönes Wochenende mit tollen Freunden, jedoch vermisse ich es schon, endlich einmal ein vollständiges Wochenende in Bologna zu verbringen.
Fortsetzung folgt…